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Immanuel Kants Einfluss auf Saul Ascher. Affirmation und Abgrenzung in Betrachtungen von Religion und Revolution
Saul Aschers frühe religionsphilosophische Schriften waren von der kritischen Philosophie Immanuel Kants geprägt. Im Laufe der 1790er Jahre lassen sich allerdings gewisse Bruchstellen entdecken, etwa 1794 in Form einer direkten Kritik an judenfeindlichen Elementen in Kants Religionskritik von 1793. In Aschers revolutionssoziologischer Schrift von 1799/1802 finden sich bereits später vertiefte abolitionistische Elemente und eine Abkehr vom kategorischen Imperativ. Der vorliegende Beitrag eruiert den Wandel des kantianischen Einfluss auf Aschers philosophische Werke der 1790er Jahre.
„Man wollte uns noch die bestmöglichste Ausbildung geben.“ Recherchen zur Ausbildung jüdischer Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen in Berlin während der nationalsozialistischen Terrorjahre 1934 bis 1942
Itzhak Benyamini: Kritische Theologie – Die Aporien des Monotheismus
„Die Verteidigung der Demokratie obliegt dem Proletariat“. Der Republikanische Schutzbund, das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und die Auseinandersetzungen mit dem politischen Judenhass
Nach ihren Gründungen 1923/24 befanden sich das Reichsbanner Schwarz- Rot-Gold und der Republikanische Schutzbund in einer ähnlichen Situation: Beide versammelten vorrangig sozialdemokratische Stimmen gegen antidemokratische Bewegungen, um die republikanische Ordnung zu verteidigen. Doch während das Reichsbanner den politischen Judenhass als Instrument völkischer und deutschnationaler Parteien bewertete und im Laufe der 1920er Jahre auf antisemitische Propaganda reagierte, blieb im Schutzbund eine intensive Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus aus. Der Beitrag geht den Abwehrstrategien beider Akteure nach und analysiert neben deren Selbstsichten die politischen Konstellationen, aus denen die Gegenstrategien von Reichsbanner und Schutzbund erwuchsen.