Archive
Natalie Naimark-Goldberg: Jewish Women in Enlightenment Berlin
George Y. Kohler (Hg.): Der Jüdische Messianismus im Zeitalter der Emanzipation. Reinterpretationen zwischen davidischem Königtum und endzeitlichem Sozialismus
Colin McCullough/Nathan Wilson (Hg.): Violence, Memory, and History. Western Perceptions of Kristallnacht
Einleitung zum Schwerpunkt „Erster Weltkrieg. Jüdische Erfahrungen in Ost- und Mitteleuropa.“
Editorial 10 (2016), 18
Wie viele Kolleginnen und Kollegen haben auch wir von der Redaktion von Medaon in den vergangenen Ausgaben unser Augenmerk auf die Erforschung der jüdischen Geschichte im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg gerichtet. Dabei konzentrierten wir uns in den letzten beiden Jahren angesichts der Fülle von Neuerscheinungen auf die kritische Würdigung dieser frischen Perspektiven und veröffentlichten vor allem Rezensionen zum Themenkomplex.
War es zunächst angedacht, dass dies unser dezidierter Beitrag zur gesteigerten Aufmerksamkeit zum historischen Ereignis und seiner Erinnerung (100 Jahre!) bleiben sollte, so freuten wir uns natürlich sehr, dass Barbara Breysach, Birgit Krehl und Magdalena Marszałek überraschend mit dem Angebot an uns herantraten, in Anknüpfung an die von ihnen verantwortete Tagung „Erster Weltkrieg: Jüdische Erfahrungen in Ost- und Mitteleuropa“ ganz unterschiedliche und spannende Beiträge in einem eigens gestalteten Schwerpunkt bei Medaon zu publizieren und damit auch den Weg einer Veröffentlichung in einer Onlinezeitschrift wie der unseren zu gehen. Wir freuen uns ebenso, dass diese Kooperation, für die wir erstmals die Verantwortung für einen Fokus vollständig übergaben, nun zu einem erfolgreichen Ende kommt. Wir bedanken uns bei den Kolleginnen, die das Vorhaben in der schwerpunktbezogenen Einleitung ausführlicher darstellen, für das Vertrauen und selbstredend für das schöne Ergebnis sowie für die damit verbundenen Mühen im Publikationsprozess!
Drei weitere Einzelbeiträge, u. a. der Beitrag zur Reihe „Biografien jüdischer Frauen“, den dieses Mal Martina Bitunjac beisteuert, sowie eine Vielzahl von Rezensionen, wobei wir an dieser Stelle auf die Sammelrezension der im Rahmen der Reihe „Perspektiven deutsch-jüdischer Geschichte“ veröffentlichten Einzeltitel besonders hinweisen möchten, vervollständigen die Ausgabe.
Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche und unterhaltsame Lektüre!
Auch diese Ausgabe wäre ohne die Unterstützung aller Gutachterinnen und Gutachter nicht zustande gekommen. Die Korrektur bzw. Übersetzungen besorgten Cathleen Bürgelt, Patricia C. Sutcliffe, Maja-Sophie Götting und Phillip Roth sowie Gunther Gebhard und Steffen Schröter von text plus form – die Redaktion dankt ihnen allen!
Die Redaktion von Medaon im April 2016.
Sophie Wagenhofer: Ausstellen, Verorten, Partizipieren. Das Jüdische Museum in Casablanca
Texte barrierefrei gestalten – Leichte Sprache und die Annäherung zum Themenfeld jüdisches Leben
Online-Sein oder Nicht-Sein – das ist nicht die Frage. Anregungen zur Reflexion über digitale Vermittlungsangebote zur jüdischen Geschichte und Kultur
Viele Lernorte, Gedenkstätten und Museen zur jüdischen Geschichte und Kultur verfügen über digitale Vermittlungsangebote. Um zu klären, für wen diese Angebote konzipiert sind, wer sie nutzt und welche Besonderheiten es bei der Vermittlung gibt, wurde eine Umfrage gestartet, an der sich 15 Institutionen mit 21 Angeboten beteiligt haben. Auch wenn sie nicht repräsentativ ist, machen die Ergebnisse doch Problem- und Handlungsfelder deutlich: Insgesamt wird bislang nur wenig über das eigene Handeln im digitalen Raum und die Spezifika der Vermittlung von jüdischer Geschichte und Kultur im Netz reflektiert. Auch die Forschung bietet wenig Unterstützung, da es bisher kaum empirische Untersuchungen und Darstellungen zur digitalen Vermittlung von jüdischer Geschichte und Kultur gibt.
Lizenzierung von digitalen Editionen am Beispiel von Projekten zur jüdischen Geschichte
Das Projekt Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich erfasst alle relevanten zeitlich und räumlich fixierbaren Quellen zur Geschichte der Juden im Gebiet des römisch-deutschen Reiches für den Zeitraum von 1273 bis 1519 chronologisch. Parallel zur Printausgabe werden Teilcorpora auch auf der Projekthomepage zugänglich gemacht, sodass sich die Frage nach den Modalitäten der Bereitstellung und Weiterverwendbarkeit und damit nach der Lizenzierung stellt. Im vorliegenden Artikel soll nach einem kleinen Abriss der Geschichte und des aktuellen Standes der Open-Access-Bewegung in der deutschen Forschungslandschaft anhand dieses konkreten Anwendungsfalls näher auf den Auswahl- und Entscheidungsprozess bei der Datenlizenzierung eingegangen werden.