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Der Centralverein in Bayern – ein Werkstattbericht

Die Geschichte des Landesverbands Bayern des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (C.V.) mit all seinen Besonderheiten wurde noch nicht geschrieben. Ursprünglich sollte mit dem vorliegenden Artikel der Versuch unternommen werden, ebendiese organisationshistorische Lücke zu schließen. Doch wie sich bei der Recherche herausstellte, kann dieser Beitrag nur ein Anfang sein, die Entstehung, Arbeit und Auflösung dieses Landesverbandes zu rekonstruieren. Der zeitliche Schwerpunkt des Beitrags liegt in der Weimarer Republik und der frühen NS-Zeit.

From Repudiation to Rapprochement: The ‘Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens’ and its relationship with Zionism in the Weimar Republic

Trotz des offiziellen Bruchs zwischen dem Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (C.V.) und der Zionistischen Vereinigung für Deutschland im Jahr 1919 behielt der C.V. eine bedingte Neutralität gegenüber bestimmten zionistischen Projekten und Organisationen. Dieser Artikel analysiert die Methode des C.V., gegen Zionismus in Vorträgen und Veröffentlichungen zu kämpfen. Es zeigt sich, dass dies in erster Linie auf einem größeren Versuch, jüdische Verwurzelung in Deutschland zu verteidigen und nicht auf einer Ablehnung zionistischer Ideologie an sich gründete.

Antisemitismus auch im Schulbuch? Zum historischen und pädagogischen Kontext eines gravierenden Vorwurfs

Der Beitrag greift die in der öffentlichen Debatte allzu schnell zurückgewiesene Kritik von Josef Schuster am Antisemitismus in Schulbüchern auf. Er umreißt die Problematik der Thematisierung jüdischer Geschichte und des Antisemitismus in Schulbüchern im historischen und erinnerungskulturellen Kontext und geht auf damit verbundene pädagogische Herausforderungen ein. An Beispielen wird dargelegt, wie Stereotype, Vorurteile und somit Antisemitismus nach wie vor auch unbewusst und ungewollt aufgrund mangelnder Kenntnis der Geschichte, falscher Schlussfolgerungen und der Irrwege des ‚Anti-Antisemitismus‘ transportiert werden.