Archive
Semion Goldin, Mia Spiro, Scott Ury (Hg.): Jewish Migration in Modern Times. The Case of Eastern Europe
What counts and who does it? Crowdsourcing und Arolsen Archives 2.0
Stefanie Fischer/Nathanael Riemer/Stefanie Schüler-Springorum (Hg.): Juden und Nichtjuden nach der Shoah. Begegnungen in Deutschland
Rainer Josef Barzen: Taqqanot Qehillot Šum. Die Rechtssatzungen der jüdischen Gemeinden Mainz, Worms und Speyer im hohen und späten Mittelalter
SchalomFreiburg! Ein Hörspaziergang auf den Spuren jüdischen Lebens – Über den Mehrwert und die Notwendigkeit praxisnaher Projekte für Studierende
Ausgeschlossen dazugehören. Russischsprachige Jüdinnen aus vaterjüdischen Familien im Prozess der Migration nach 1990
Der Artikel befasst sich mit der Frage der sogenannten Vaterjuden, die in der Folge der Einwanderung russischsprachiger Jüdinnen und Juden seit den 1990er Jahren für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland an Bedeutung gewonnen hat. Porträtiert werden drei vaterjüdische Frauen, die im Zuge der Migration erfahren haben, wie ihre jüdischen Zugehörigkeiten redefiniert werden. Der Text fragt danach, welche Handlungsspielräume sich die jungen Frauen erschließen und welche Rolle in diesem Prozess (trans)nationalen jüdischen Organisationen zukommt, die sich seit den 2000er Jahren etabliert haben.
Transnationale Gemeinden? Der Einfluss jüdischer Remigration und Diaspora auf die Entwicklung der jüdischen Gemeinden in Dresden und Würzburg nach 1945
Remigration und Austauschbeziehungen in die Diaspora untermauerten das Selbstverständnis der transnationalen Gemeinschaft der Juden in Deutschland nach 1945. Aber wie entwickelte sich jüdisches Gemeindeleben unter ihrem Einfluss im geteilten Deutschland? Im Beitrag werden am Beispiel der Gemeinden in Dresden und Würzburg Säkularisierungs- und Traditionsbelebungsprozesse unter dem Einfluss von Remigration nachvollzogen. Unter Einbeziehung der politischen Bedingungen im Kalten Krieg wird als Zweites der Frage nachgegangen, welche Rolle transnationale Beziehungen und Räume für das jeweilige Gemeindeleben spielten.
Getting (Re-)Started: Jewish Migrant Livelihoods in Early Postwar Western Germany
In dem vorliegenden Artikel werden osteuropäisch-jüdische Existenzgrundlagen im westlichen Teil Deutschlands in den ersten Jahren nach dem Holocaust untersucht. Die unterschiedlichen Wege, die jüdische Displaced Persons in die Arbeitswelt genommen haben, werden skizziert: die alliierte Wirtschaft, der Schwarzmarkt, die deutsche Wirtschaft. Mit der Zeit wurde eine unternehmerische Tätigkeit in der formellen deutschen Wirtschaft zum bevorzugten Weg, einen Lebensunterhalt zu bestreiten. In den hier besprochenen Jahren konvergierten die Folgen der NS-Verfolgung jedoch mit den Überresten einer rassifizierten Wirtschaftsordnung, um jüdische Ausländer, die ein Unternehmen gründen wollten, stark zu benachteiligen.
Ausreisen, zurückkehren, bleiben? Jüdische Migrationswege nach Polen und aus Polen, 1944–1968
Nach dem Zweiten Weltkrieg lenkte die Volksrepublik Polen Hunderttausende Überlebende des Holocaust in die im Zuge der Westverschiebung des Landes neu zu Polen gehörenden Regionen Niederschlesien und Hinterpommern, wo lebendige Zentren jüdischer Ansiedlung entstanden. Angesichts des Antisemitismus, der in innerparteilichen Auseinandersetzungen immer wieder aktiviert wurde und den die Gesellschaft mehrheitlich sanktionierte, emigrierte bis 1968 ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung beziehungsweise wurde vertrieben. Der Artikel analysiert die Lage Polens nach dem Krieg, zeichnet die Migrationswellen und ihre politischen Rahmenbedingungen nach und diskutiert die jeweils zugrunde liegenden Push- und Pull- Faktoren.