Stadtkronen für das Neue Zion. Zur Bruno-Taut-Rezeption unter zionistischen Architekten

Bruno Taut war eine Schlüsselfigur der Architektur um 1920, seine visionären Schriften und Manifeste wie das expressionistische Architekturtraktat Die Stadtkrone (1919) gehören bis heute zu den Inkunabeln utopischer Architektur. Tauts Einfluss auf die deutsche Nachkriegsarchitektur wurde kunst- und architekturhistorisch umfangreich analysiert. Die Rezeption seiner Ideen und Schriften innerhalb der ersten Generation zionistisch gesinnter Architekten, die sich aktiv am Aufbau einer neuen jüdischen Gesellschaft auf dem Boden von Erez Israel beteiligten, wurde in der Taut-Forschung bislang übersehen. Zu ihnen zählen Alex Baerwald, Alexander Levy, Richard Kauffmann und Erich Mendelsohn – Namen, die aus der Architekturgeschichte Israels nicht wegzudenken sind. In ihren Entwürfen trugen sie die Idee der ‚Stadtkrone‘ nach dem neuen Zion. Im Vordergrund der Analyse steht die Frage, welche Aspekte die zionistischen Architekten aus dem Taut’schen Werk rezipierten und welchen sie in ihren städtebaulichen Visionen für Erez Israel Gestalt gaben.

Autor(en): Ines Sonder

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